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AirBnB verpflichtet Vermieter, Reinigungsprotokoll einzuhalten

AirBnB hat , dass sie sich richtig viele Gedanken zum Thema Reinigung in Zeiten von Covid-19 gemacht. Das ist erst einmal gut.

Aber ich als Vermieter werde jetzt in einer E-Mail (s.u.) dazu gedrängt, zu bestätigen, dass ich genau das Reinigungsprotokoll von AirBnB einhalte. Wenn ich diese Erklärung nicht abgebe, dann wird meine Wohnung ab dem 20. November bei AirBnB gesperrt. (Siehe Mail) Und da dieses Jahr ohnehin sehr mäßig gelaufen ist, hätte ich schon gerne noch ein paar Buchungen im Winter.

Das geht aber nur, wenn ich diese Erklärung abgebe. Und wer diese Erklärung abgeben kann, ohne dabei zu lügen, hätte eigentlich auch einen Heiligenschein verdient.

Ich muss gegenüber AirBnB unter anderem erklären, dass ich nach jedem Gast das gesamte Geschirr auf der heißesten Stufe im Geschirrspüler abwasche.

Wenn ich es genau betrachte, mache ich die Reinigung gar nicht selber, sondern habe die Verantwortung für die Endreinigung einem Reinigungsteam übergeben. Ich bin nicht sicher, welche Maßnahmen das Reinigungsteam genau ergreift, aber sie erfüllen sicherlich nicht exakt das Reinigungsprotokoll von AirBnB.

Wir können daher festhalten: Ich müsste – zumindest leicht – die Unwahrheit sagen, wenn ich diese Erklärung abgeben würde. Aber ist das mehr als ein Kavaliersdelikt? Ist das überhaupt eine bindende Erklärung?

Welche Folgen hat diese Erklärung?

Mit der Abgabe der Erklärung trägt meine Wohnung ein Siegel mit Aussagen zur Reinigungsqualität. Jetzt nehmen wir einmal an, ein Gast ist ein Risiko-Patient und bucht meine Wohnung weil diese das Siegel trägt, und er daher erwarten kann, dass die Wohnung recht keimfrei ist. Dann erkrankt dieser Gast mit etwas Pech nach dem Besuch meiner Wohnung an Covid-19 und hat den Verdacht, dass die Reinigung doch nicht so toll war, wie er aufgrund des Siegels annehmen durfte.

In meinem Rechtsverständnis hat der Gast dann eine Leistung gebucht, die er nicht bekommen hat. Und diese Nicht-Erfüllung des Vertrages führt zu Folgeschäden beim Gast. Dann sagt mein Rechtsgefühl mir, dass ich als Vertragspartner für diese Folgeschäden aufkommen darf. Wenn der Gast im schlimmsten Fall durch seine Erkrankung eine lebenslange Einschränkung hat, möchte ich mit dieser Schuld weder leben, noch möchte ich dafür finanziell aufkommen müssen.

Ich werde daher diese Erklärung zur Reinigungsqualität gegenüber AirBnB nicht abgeben und muss mit dem Risiko leben, dass meine Wohnung gesperrt wird während viele andere Wohnungen, die nicht sauberer als meine sind, weiter auf dem Markt bleiben.

Mache ich einen Fehler? Bin ich kleinlich? Ich freue mich über jeden Kommentar.

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