Egal, ob Sie eine toll designte Homepage für Ihre Ferienwohnung haben oder eine einfache provisionsfreie Buchungsseite von einer Channel-Management-Software. Wir alle erwarten, dass unsere Webseite oder unsere Wohnung so toll sind, dass sie sich herumsprechen wird und die Besucher von selber kommen.
In den meisten Fällen aber dümpelt die Besucher-Anzahl auf unserer Homepage so vor sich hin. Und die Anzahl der neuen Buchungen, die von unbekannten Kunden über die Homepage kommen, sowieso. Also muss irgendetwas passieren. Google-Anzeigen? Suchmaschinen-Optimierung? Facebook-Anzeigen?
Da ich als Autor dieser Zeilen jahrelang vom Online-Marketing recht gut gelebt habe, und ich mit vielen meiner Kunden bei More-Bookings über Marketing spreche, habe ich hier ein paar subjektive Gedanken zusammengetragen.
Google-Anzeigen
Bei Google können Sie Klicks auf spezifische Suchbegriffe kaufen. So könnten Sie eine Anzeige erstellen, die nur bei der Suche nach “Ferienwohnung Timmendorf kurzfristig frei” angezeigt wird. Und freundlicherweise zahlen Sie nicht für die das Anzeigen Ihrer Anzeige, sondern nur wenn jemand darauf klickt. Die Preise für Ferienwohnungen liegen momentan (April 2019) ungefähr bei einem Euro pro Klick. Das klingt toll , lässt sich einfach einrichten und macht sogar richtig Spaß. Sie könne mit kleinen Budgets starten und dann einfach mal schauen was passiert.
Doch leider bringen diese Anzeigen für uns Privatleute meistens nicht viel. Pro Such-Anfrage werden meistens nur drei Anzeigen angezeigt. Und um diese drei Plätze prügeln sich die großen Portale wie Booking.com, AirBnB, Fewo-Direkt und noch ein paar andere. Diese haben erstens größere Budgets als wir und zweitens ganze Abteilungen, die sich mit Online-Marketing beschäftigen. Aber auch wenn wir mal einen vereinzelten Klick bekommen, dann ist die Chance, dass daraus eine Buchung wird, nicht wirklich groß. Vielleicht sucht der Suchende eine größere oder kleinere Wohnung. Oder er möchte seinen Hund mitbringen oder in der Wohnung rauchen oder sein Wunsch-Zeitraum ist bei uns einfach schon belegt. Diese Probleme haben die großen Portale üblicherweise nicht, da sie für jeden Wunsch und jeden Zeitraum passende Objekte anbieten können. Daher ist die “Conversion”, also die Umwandlung von Suchenden zu Buchern bei den Portalen deutlich besser als bei uns.
Suchmaschinen-Optimierung
Suchmaschinen-Optimierung zielt auf die echten Suchergebnisse unter den Suchtreffern, die mit “Anzeige” gekennzeichnet sind. Auch hier kann ich auf jeden beliebigen Suchbegriff optimieren und es hat sich eine ganze Industrie gebildet, die uns gegen Geld dabei helfen wollen, bei Google auf die ersten Plätze zu kommen. Aber auch hier gilt: Eigentlich haben Sie als einzelne Ferienwohnung bei den meisten Suchbegriffen wie “Fewo Timmendorf” auf den oberen Plätzen nichts zu suchen. Google & Co möchten die relevantesten Angebote ganz oben anzeigen. Und in den meisten Fällen sind die Portale einfach relevanter als wir. Bei der Suchmaschinen-Optimierung geht es um zwei Faktoren: Erstens die sogenannte “On-Page-Optimierung”: Kommt der Suchbegriff auf der Seite überhaupt vor und wie oft und wie prominent. Hierzu gab es früher kreative Ideen wie “Keyword-Dichte” und “Weißer Text auf weißem Grund” Heute macht man so etwas nicht mehr, weil die Suchmaschinen nicht gerne betrogen werden und dies üblicherweise schnell merken und durch schlechteres Ranking bestrafen. Heutzutage sollten Sie Ihre Texte und Inhalte für Menschen schreiben. Google versteht das dann schon irgendwie.
Die zweite Technik ist “Linkbuilding”. Das ist die Hoffnung, dass möglichst viele andere Webseiten freiwillig auf meine Webseite verlinken, weil ich so tolle Inhalte geschrieben habe. Wenn Sie hier etwas nachhelfen, indem Sie Links einkaufen oder indem Sie in jeden Ihrer Forums-Beiträge Links auf Ihre Homepage setzen, dann ist das schon wieder böse und wird wieder durch schlechteres Ranking bestraft.
Zusammenfassung: Vielleicht werden Sie hier und da mal bei sehr speziellen Suchbegriffen gefunden. Aber Sie sollten m.E. nicht zu viel Zeit oder Geld in Suchmaschinen-Optimierung investieren.
Facebook-Werbung
In Facebook können Sie sowohl mit grafischen Anzeigen als auch mit kurzen Texten werben. Die Klickpreise liegen üblicherweise unter denen bei Google-Anzeigen und die Möglichkeiten, die Sie bei Targeting, also der Auswahl der Nutzer haben, denen Ihre Anzeige gezeigt wird, sind phantastisch. Sie können sogar einen Facebook-Pixel auf Ihrer Homepage einbauen und Facebook dann beauftragen, Ihre Anzeigen bei Surfern auszuliefern, die “so ähnlich” sind, wie die Besucher Ihrer Homepage. Sie können ein ähnliches Spiel mit den E-Mails ihrer vorhandene Gäste durchführen und Facebook beauftragen, ihre Anzeige bei “ähnlichen” Surfern auszuliefern. Facebook-Werbung erfordert deutlich mehr Einarbeitungs-Zeit als Google-Werbung, soll aber noch (Stand April 2019) bessere Ergebnisse bringen. Inwiefern Sie mit der DSGVO in Konflikt geraten, ist sicherlich in jedem Einzelfall verschieden.
Facebook-Gruppen
In Facebook gibt es diverse Gruppen zum Thema Ferienwohnungen. Es gibt Gruppen zum Erfahrungs-Austausch unter Vermietern, Gruppen mit Tipps rund um die Ferienvermietung und es gibt auch Gruppen, in denen Vermieter ihre Objekte potentiellen Gästen vorstellen. Das ganze ist einfach und kostet Sie zunächst nur etwas Zeit. Einige Vermieter schwören auf diese Art der Vermarktung. Andere berichten, dass es komplett sinnlos sei. Testen Sie es doch einfach einmal.
Ebay-Kleinanzeigen
sind der Renner! Sie kosten nichts und haben eine riesige Reichweite. Testen Sie es einfach einmal. Inserieren Sie einen Link auf Ihre Buchungs-Seite oder Homepage mit Belegungskalender bei Ebay-Kleinanzeigen. Es kostet Sie nur etwas Zeit und Sie bekommen viele Anfragen. Viele der Anfragen zeigen zwar, dass die Menschen lieber schreiben oder anrufen als lesen, aber manchmal passt es einfach.
Schwarze Bretter und lokale Käseblätter
Es gibt viele Orte, an denen Sie kostenlos oder für sehr wenig Geld inserieren können. Das schwarze Brett in Ihrem Supermarkt oder in der Kita. Oder das lokale Kleinanzeigenblatt, in dem private Anzeigen oft kostenlos sind. Alles was noch nicht überfüllt ist mit anderen Ferienwohnungen kann vielleicht gut funktionieren. Auch wenn ich Sie langweile: Testen Sie alles, was Ihnen einfällt!
Nur damit es nicht in Vergessenheit gerät: Der beste Weg zu einer ausgebuchten Wohnung ist natürlich die Stammkunden-Pflege. Egal wie! Sprechen Sie mit Ihren Gästen. Rufen Sie Ihre Kunden an. Schreiben Sie ihnen Weihnachtskarten oder schenken Sie Ihren Gästen Gutscheine für ihren nächsten Besuch.
Und wenn Sie Lust haben, hier Ihre eigenen Erfahrungen beizusteuern. Gut oder schlecht, freue ich mich sehr über jeden Kommentar.
3 Gedanken zu „Wie bekomme ich Besucher auf meine Fewo-Seite?“
Eine sehr gute Idee sich nicht nur auf die gängigen Portale zu verlassen, sondern Besucher mit SEO und bezahlter Werbung auf die eigene Website zu bringen. Meine Schwester vermietet Familienapartments und macht das ähnlich. Das Gute daran ist, dass sie nicht so ganz abhängig von den großen Portalen ist.
Bei der heutigen Konkurrenz kann das richtige Werben sicherlich schwierig sein. Ich denke, dass eine erfolgreiche Marketingstrategie vor allem mit der Abstimmung mit dem angebotenen Produkt einhergeht. Sicherlich ist online Werbung beim Anbieten der Ferienwohnung nicht verkehrt.
Um die großen, leider vollkommen überteuerten, Buchungsportale kommt man als Vermieter leider kaum noch rum. Sie sind das erste Mittel, dessen sich Reiselustige bedienen. Die Menschen haben heutzutage weder Zeit noch Lust das Internet nach einer passenden Unterkunft zu durchsuchen und zahlen stattdessen (unbewusst?) für die Einfachheit des Vergleichsportal Unmengen an Provision. Wobei doch viele der auf den Portalen inserierten Unterkünfte über eine eigene Homepage verfügen, wo man ggf. sogar günstiger buchen könnte. Ich persönlich spreche immer gerne mit dem Gast(-geber). So erhält man sofort den wichtigen ersten Eindruck voneinander und kann Fragen umgehend klären. Ich bin der Überzeugung, dass die Qualität einer FeWo und die Gastfreundschaft der Gastgeber sich langfristig (!) immer durchsetzen und dadurch Gäste wiederkommen oder zur besten Werbung überhaupt führen: Die persönliche Empfehlung. Aber bis es soweit ist, braucht es einen langen Atem. Interessant finde ich die Rückmeldung der Gäste, wie sie auf die Wohnung aufmerksam geworden sind. So kann man bei der Werbung genauer filtern welche (kostenpflichtigen) Anzeigen effektiv sind und welche man sich sparen kann. Und jetzt versuche ich einen Tipp aus dem Artikel, verweise auf unsere Ferienwohnung “Denklingen” (NRW, Oberbergischer Kreis) und freue mich über viele neue Gäste 😉